Die überlieferten Ordnungen und die Macht des Zufalls
Manch herzerfrischende Sternstunde in froher Runde ist dem puren Zufall zu verdanken. Nein, präziser müsste es heißen: Weiterlesen
Manch herzerfrischende Sternstunde in froher Runde ist dem puren Zufall zu verdanken. Nein, präziser müsste es heißen: Weiterlesen
Zu allererst ist das Leben einmal verwirrend: Sind wir klein, wollen wir größer werden, sind wir jung, möchten wir schon älter sein, haben wir ein Fahrrad, soll alsbald ein Auto folgen, haben wir eine Wohnung, wünschen wir uns ein Haus, haben wir eine Firma, wünschen wir uns eine Filiale, mehr Mitarbeiter und größeren Gewinn. Weiterlesen
Noch vor 10 Jahren mussten Volkskultur-Inhalte unbedingt einen internationalen Anstrich haben, um die Aufmerksamkeit der Medien und der Politik darauf zu lenken. Die Angst vor dem Provinziellen saß offensichtlich im Nacken, niemand wollte auf diesem Globus unbedeutend bleiben. Und: Innovationen waren verlangt, Töne mussten schräg sein und Weltmusik-tauglich, man wollte weltweit denken und eben nicht im Kreis gehen, wie dies beim Volkstanzen ja augenscheinlich passiert. Dieses Aufmotzen des Eigenen spielte sich nicht nur im Bereich der bei uns gelebten Traditionen ab, nein, auch die heimischen Produkte mussten dem Weltmarkt angepasst werden. Die beginnende Web-Vernetzung hätte letztlich dieser Verweltlichung zum Durchbruch verhelfen können, tat sie aber nicht.
Binnen weniger Jahre wird das Regionale neu aus der Taufe gehoben und zwar mit den Attributen: Original, Echt und Bodenständig. Kein Ruf mehr nach Anpassung ist zu hören, sondern nach dem Unverwechselbaren. Mag sein, dass die weltweite Vernetzung erst recht dem Originalen eine neue Chance bietet und gerade deshalb international die Größe des Kleinen punktet. Es gibt aber auch andere Gründe: Das Schlagwort vom „Europa der Regionen“ ließ eine neue Wertigkeit zu. Der Käse aus Kleinhinterbach und die Lieder aus Nebenklingenberg haben nur eine Chance, wenn sie eben nicht allüberall zu haben sind und glaubhaft ein Ausdruck der Gestaltungskraft der Menschen dieser Region bleiben.
Unsere Zeitschrift möchte sich diesem Thema auf sehr verschiedener Weise annähern. Immer aber soll das Spannungsfeld zwischen den kleinen, regionalen Qualitäten und der Notwendigkeit weltweiter Verantwortung eine Rolle spielen. Die Größe der kleinen Werte sollten wir nicht als Gegenspieler des Globalen sehen, vielmehr als Teil am ganz großen Spielfeld, das ja die Welt erst lebenswert macht.
Für die Mitarbeiter und Autoren der Zeitschrift „der Vierzeiler“ wurde für jede Ausgabe ein Exposee erstellt, dem vorgelegten Thema einen Rahmen zu geben. Der Vierzeiler, Nr.1, Jahrgang 2007; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.
Ob Sie nun zu den zahlreichen Beziehern gehören, oder unser Blatt das erste Mal in Händen halten: Willkommen im Vierzeiler! Weiterlesen
Es ist uns die Sprache gegeben, als ein Wundverband in solch schweren Stunden. Ein schier unübersichtlicher Wortschatz steht uns zur Verfügung der es vermag, eine solche Erschütterung aufzufangen, sie letztlich – eingebettet in das Wort – als heilend zu empfinden, denn im Augenblick des größten Schmerzes liegt auch der Keim des Heilens. HH