Die Wiederkehr des Regionalen

Über die Größe der kleinen Werte…

Noch vor 10 Jahren mussten Volkskultur-Inhalte unbedingt einen internationalen Anstrich haben, um die Aufmerksamkeit der Medien und der Politik darauf zu lenken. Die Angst vor dem Provinziellen saß offensichtlich im Nacken, niemand wollte auf diesem Globus unbedeutend bleiben. Und: Innovationen waren verlangt, Töne mussten schräg sein und Weltmusik-tauglich, man wollte weltweit denken und eben nicht im Kreis gehen, wie dies beim Volkstanzen ja augenscheinlich passiert. Dieses Aufmotzen des Eigenen spielte sich nicht nur im Bereich der bei uns gelebten Traditionen ab, nein, auch die heimischen Produkte mussten dem Weltmarkt angepasst werden. Die beginnende Web-Vernetzung hätte letztlich dieser Verweltlichung zum Durchbruch verhelfen können, tat sie aber nicht.

Das ist eben erstaunlich

Binnen weniger Jahre wird das Regionale neu aus der Taufe gehoben und zwar mit den Attributen: Original, Echt und Bodenständig. Kein Ruf mehr nach Anpassung ist zu hören, sondern nach dem Unverwechselbaren. Mag sein, dass die weltweite Vernetzung erst recht dem Originalen eine neue Chance bietet und gerade deshalb international die Größe des Kleinen punktet. Es gibt aber auch andere Gründe: Das Schlagwort vom „Europa der Regionen“ ließ eine neue Wertigkeit zu. Der Käse aus Kleinhinterbach und die Lieder aus Nebenklingenberg haben nur eine Chance, wenn sie eben nicht allüberall zu haben sind und glaubhaft ein Ausdruck der Gestaltungskraft der Menschen dieser Region bleiben.

Unsere Zeitschrift möchte sich diesem Thema auf sehr verschiedener Weise annähern. Immer aber soll das Spannungsfeld zwischen den kleinen, regionalen Qualitäten und der Notwendigkeit weltweiter Verantwortung eine Rolle spielen. Die Größe der kleinen Werte sollten wir nicht als Gegenspieler des Globalen sehen, vielmehr als Teil am ganz großen Spielfeld, das ja die Welt erst lebenswert macht.


Für die Mitarbeiter und Autoren der Zeitschrift „der Vierzeiler“ wurde für jede Ausgabe ein Exposee erstellt, dem vorgelegten Thema einen Rahmen zu geben. Der Vierzeiler, Nr.1, Jahrgang 2007; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.

Sätze und Gegensätze

Das Leben zum Klingen bringen

Schon ganz am Anfang des Entstehens der Schriftenreihe „Sätze und Gegensätze“ stand fest, dass wir einen solchen Band der Gesamtdarstellung aller jener Aktivitäten des Steirischen Volksliedwerkes widmen werden, die unsere Institution weitum bekannt gemacht haben.

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Volksmusik und Schule?

Ein Plädoyer für den Lebenslehrgang

Musik beherrscht unser aller Denken, so dass wir, geblendet vom Mythos der Kunst der Künste, dem Fundament, nämlich der Umwandlung von der Befindlichkeit ins Klangereignis kein Augenmerk schenken. Die Kunstmusik lebt auch vom Flair der prachtvollen Häuser und dem präsentieren der ausgewählten Garderoben. Und die Volksmusik?

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Die 5%-Kultur

Es sind gerade einmal 5% des Landeskulturbudgets, die alljährlich in den Volks-Kulturbereich fließen. Nach der Leistungsschau – und eine solche war „Aufsteirern“, ist man bass erstaunt über Produktivität, Vielfalt, Liebe zum Detail, persönliches Engagement und Innovationen.

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