Wie im Himmel, so auf Erden

Das Handwerk – so sagt man – hat goldenen Boden. Das Musikantenhandwerk hat aber darüber hinaus eine göttliche Fügung, die dem Geiger den Bogen und dem Paukisten die Schlegel lenkt.

Das ist keine Anmaßung, sondern der Weisheit letzter Schluss zu dem man nur vordringt, wenn einem die ganze Tragweite irdischen und himmlischen Frohlockens in den Sinn kommt. Ob auf der kirchlichen Empore, am Konzertpodium, am Dorfplatz oder am Tanzboden: Musikanten bereiten den Teppich der Lustbarkeit, sie bereiten uns himmlische Freuden und das bereits auf Erden.

Dürfen wir die himmlischen Freuden irdisch vorweg nehmen?

Das ist jene Schnittstelle, der wir unser Symposion widmen. Wir fragen unsere Experten, ob es rechtens ist, die erhofften himmlischen Freuden schon einmal irdisch vorweg zu nehmen, sie mit musischer Raffinesse erlebbar zu machen? Ob es den Musikern zugedacht ist, der Ewigkeit die Ouvertüre zu blasen?

„Wie im Himmel, so auf Erden“. Ein göttlicher Funke mag wohl in jeder Musik stecken, ein Keim vom ewigen Frieden, auch wenn es rasante und schrille Töne sind. Die Musikanten sehen sich ja schon immer in der Rolle zwischen zwei Welten. Diese Gratwanderung ist ihnen Lebenselixier. Haben sie recht oder müssen wir die Scharlatane zur Ordnung rufen? Auf zum Symposion!


Vorwort für das Symposion anlässlich Sänger- und Musikantenwallfahrt in der Festschrift zur Sänger- und Musikantenwallfahrt Mariazell, 2010
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