Die Abendsonne im Nacken und das Glas an den Lippen, dann und wann die Geräusche einer Zugmaschine aus dem Weingarten und eine Fliege auf dem Speckbrot. Es sind die schönsten Stunden an der Hausmauer, wenn sich der Tag ewig lange verabschiedet. In diesen Augenblicken entsteht Lust am Leben und die Wehmut an der Vergänglichkeit zugleich. Es ist die Geburtsstunde von Freundschaft und Ausgelassenheit, der Zeitpunkt der Verbrüderung mit den Hausleuten, dem Welschriesling, den Strauben und mit sich selbst.
Das ist auch der Augenblick für das Singen, denn wir haben Verlangen nach Harmonie und Poesie, nach dem Gleichklang, der über der Sprache steht. Wenn aber einmal losgetreten, dann sind unsere vielen Lieder dazu angetan, die Gläser erneut zu füllen. Da rücken wir gerne noch enger zusammen, damit uns der Übergang vom Abendrot ins Morgengrauen leichter fällt…
Buchrückentext für Buschenschank-Liederbuch, Graz, 2003
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