Die Styriarte und das Jodeln

Der Laie mag sich die jodelnde Familie vorstellen, stets ein Hoe dudl dei auf den Lippen. Das Bild vom „Froh zu sein bedarf es wenig“ ist aber ein fatale Fälschung.

Der jodelnde Familienkrach

Die happy family ist eine erstrebenswerte Vision, die man sich täglich erarbeiten und nicht erjodeln muss. Der Realist wird doch einsehen, dass es in der Familie um die Benzinrechnung, die Streifen in der Klomuschel, die Müllabfuhr am Dienstag und die Frage nach der Schmutzwäsche geht. Also: Da herrscht eine fatale Normalität in der jodelnden Familie, aber immerhin mit einem Hang zum Tonalen.

Wenn sie unter Strom stehen…

Ja, es nehmen sich kleine innerfamiliäre Probleme ganz bescheiden aus, wenn sich die Überstimme wie von selbst anschmiegt und plötzlich die ganze Familie unter Strom steht, weil einer nur beinahe gesummt hat. Das ist dann ein Klangkörper ohnegleichen, dem anzuhören ist, dass alle möglichen Gelegenheiten des Zusammenlebens immer schon dazu benutzt wurden, um zu singen.

Die Rede von den Genen ist zum Gähnen

Nur Unbedarfte reden von Begabung und vererbten Genen, Mittäter eher von der schönsten Art sich in der Familie anzuschreien. Wenn die Härtels die Jodler vor sich hergurgeln, bleibt die Welt deswegen nicht stehen, aber die Zeit hat doch einen kleinen Aussetzer.


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