Musik auftanken in Johnsbach

Liebe Freundinnen und Freunde der Johnsbacher Musikwoche! Liebe Kinder!

Zuallererst sei der Erfolg herbei gehofft: Habt Ihr alle von Groß bis Klein entsprechende Kenntnisse angehäuft? Sind Melodien in der Seele hängengeblieben und haben sich die Texte an der Hirnrinde verankert? Habt Ihr Unterhaltungswert verinnerlicht und kann Euch nunmehr aufgesetzte Lustigkeit gestohlen bleiben?

Außerdem, überhaupt und zu guter Letzt:

Hat sich nun Sehnsucht eingenistet nach mehr Jodeln, nach mehr instrumentalen Kenntnissen und tänzerischen Fertigkeiten? Habt Ihr Euch schon einen Akkordeon-, Harmonika-, Horn-, Schwegel-, Okarina-, Maultrommel-, Fußtrommel-, Trompeten-, Posaunen-, Tuba-, Klarinetten-, Tenorhorn-, Querflöten-, Vertikalflöten-, Schlagwerk-, Harfen-, Zither-, Ukulele-, Gitarre-, Bassgeigen-, Viola- und Geigenlehrer umgesehen? Gut so, denn wir lieben alle, die keine Mühe scheuen, ein Instrument zu beherrschen.

Zauberhaft permanent nachtaktiv

Bitte vergebt uns unsere Schuld wegen des Schlafmangels, wegen zu üppigen Mittagsportionen und der übermäßigen Zufuhr von Kaffee und den unvermeidlichen Zirben. Vergebt uns die heftigen Handgreiflichkeiten Nachtens in der Gaststube. Nie mehr sollen Fäuste so SCHNELL fliegen WIE EIN BLITZ(*) und unschöne Blutergüsse hervorrufen. Macht uns bitte keine Vorwürfe wegen zu hochalpinen Ausflügen, anstrengenden Tanzkursen und Sportereignissen, wegen zu zauberhaften Abenden und der permanent gemeingefährlichen Überbelegung der Gaststube. SEID DENNOCH LUSTIG UND KREUZFIDEL ZU JEDER ZEIT.

Vom Emotionalen abgestürzt ins Rationale

Seid also willkommen im Alltag mit den üblichen Entzugserscheinungen, wie sie sich nach einem Aufenthalt am schönsten Ende der Welt einstellen. Binnen weniger Stunden dem Emotionalen den Rücken kehrend und dem Rationalen zu verfallen – ja, das tut weh. Sogar der Himmel öffnete sich tränenreich als wir uns alle gegenseitig innig kosten und drückten. Das alles geschah mit tiefer Ergriffenheit, dabei den jeweils zart Besaiteten erschütternd. Die Schleusen öffneten sich, die lückenhaften Tränensäcke nässten ein – es war ein allzu menschliches Platzkonzert.

Auf der Suche nach Zahnspangen und dem eigenen Ich

Zuvor beobachtete ich etliche DA KOMMT EIN HÄSCHEN RAUS Ferngesteuerte, wie sie auf der Suche nach Instrumenten, den Etuis, nach Kleidungsstücken, Schuhen und Zahnspangen, nach Notenblättern und Nervenkeksen, zumal auch nach dem eigenen ICH durch den Kölbl tappten. ES NÜTZT IHNEN NICHTS, ES NÜTZT IHNEN NICHTS. Zaghaft wurden dabei einige Lieder und Texte gemurmelt, als letzten Output einer wochenlangen Hirnwäscherei und Eintrichterung.

Es ist besser ins Gespräch als ins Gerede zu kommen

Ja, es war dennoch eine schöne Musikwoche mit vielen Höhepunkten, mit zähem Ringen um Liedertexte und Jodlersilben, um Geigen- Harmonika, Gitarren- und Zithergriffe, um Ober- und Untertöne und um tänzelnde Schritte. Es war schön, mit vielen von Euch ins Gespräch zu kommen, weit über die Musik hinaus Gott und die Welt zu betrachten, einander zuzuhören und zu reagieren. Sich an den Lebensläufen der anderen entlang zu tasten und dabei mehr und mehr den Wert des anderen schätzen zu lernen – daher kommt ja die oft zitierte Wertschätzung.

Das Göttliche und das Weltliche vereint

Danke für Euer Wohlwollen, für so viel Zuneigung und Ersthaftigkeit, für die Bereitschaft, gemeinsam die Messe zu feiern und jene Bereitschaft, gemeinsam die SAU das Ferkel raus zu lassen, der Eruption der Töne zu huldigen. SCHNELL WIE EIN SCHUSS habt Ihr erkannt, dass das Göttliche und das Weltliche den Teppich weben, dass der Regen und ebenso die Sonne dazu gehören, dass das Impulsive und das Getragene, das Laute und Leise, Das Weibliche und das Männliche, das Helle und dunkle Bier sich so schön ergänzen können.

Das entstandene Vakuum mit seinen Schrammen

Lasst also bitte nicht locker, pflegt die Freundschaft und auch die Ohrwürmer, gehabt Euch wohl in diesen schweren Tagen des Verlusts, des schrumpelnden Vakuums, dem wir nur die Erinnerung entgegen zu setzen haben.  Gehet aufrecht und hellhörig durchs Leben, denn DA KOMMT EIN HIRSCH, DA KOMMT EIN REH und sagt Euch tagtäglich und früh morgens: FRISCH AUF DIE JAGD HINAUS.

Seid außerdem LUSTIG ZU JEDERZEIT, dann sind auch wir STETS BEREIT die nächste Musikwoche vorzubereiten. Dazu sei angemerkt: Bitte lest unsere Zuschriften. Immer wieder haben wir große Probleme, weil Buchungen, Zusagen, Absagen einfach nicht gelesen werden oder einfach eine Person mehr mitgenommen wird. Bitte also um Eure Mithilfe diesbezüglich, gönnt uns Erleichterung.

Und hier die Verführung zur Draufgabe

Ihr findet die Unterlagen angeheftet wir helfen Euch gerne auch per Telefon weiter. Und nun wünschen wir Euch eine schöne Sommerzeit, viel Gelegenheit, das Erlernte wieder zu singen und zu jodeln und dem Instrument feine und raue Töne zu entlocken. Habt Ihr das alles verinnerlicht, dann besucht bitte unsere Homepage und liefert einen Kommentar im BLOG. Besucht auch den nächsten Baumarkt und kauft eine Biertischgarnitur und gleich eine Schachtel Gläser. Sodann bemüht Euch zum Getränkehandel und besorgt ein Fass Hopfengebräu. Ladet Freunde und Nachbarn ein, kopiert bitte ein paar Lieder und legt sie bereit. Dann aber ZAPFT AN DAS GROSSE FASS, LUSTIG JUCHHE…


(*) Die eingefügten Textteile in GROSSBUCHSTABEN sind Fragmente des beliebten Jagdliedes „Frisch auf die Jagd hinaus“, welches in dieser Musikwoche zum Ohrwurm avancierte.


Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach der Johnsbacher Musikwoche 7/ 2019; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.