Liebe Grundlseer Jodelgesellschaft!

Keine Sorge bitte: Nachdem Euch die ersten Jodler innwendig und mit Haut und Haar gepackt haben, ist die erste Nacht eine sehr unruhige. Da tauchen trotz des Ansinnens, liegend die Tiefschlafphase aufzusuchen, die glockenklaren Geistertöne auf: Die Hops ho da re is und die Tri je hos. Und zwar unerbittlich und permanent. Da kreuzen sich die Stimmen, legen sich übereinander und lassen sich auch von keiner Schlaftablette vertreiben.

Es kann sein, dass die großen Zehen im Halbschlaf

…dazu wackeln und sich insgesamt eine körperliche Anspannung bis etwa 4.00 Uhr früh fortsetzt – ohne Unterlass. Nehmt es bitte locker und haltet durch. Es ist ein nächtliches Übungsfeld mit Speicherwirkung, welches sich direkt im Langzeitgedächtnis niederschlägt.

Sollten trotzdem Lücken entstehen, so werden wir sie stopfen – mittels beigelegter Noten. Gerne helfen wir auch telefonisch auf die Sprünge, falls sich große Fragezeichen bilden und Töne verhaspeln.

Ja, und vielen Dank für alle Freundlichkeit

…in Eurem Kreise, für die kulinarischen Genüsse und das große Interesse am Jodeln. Für jeden Augenblick, für den Seeblick und den Hangblick, für die Zuneigung und die Hangneigung. Es war eine wahre Freude, Euch zum Klingen zu bringen, Euch zumal Töne zu entlocken, die das erste Mal das Licht der Welt erblickt haben.

Nehmt Eure Stimme als Erstinstrument

…in die Mangel, es zahlt sich aus in die große Welt der Melodien einzutauchen. Solange zu grundeln, bis sich eine Decke des Wohlbehagens ausbreitet, eine neue Lustbarkeit, die jeden Augenblick des Zusammensein um eine Nuance verlängert. Das sind doch schöne Aussichten?

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach einem Jodelkurs in Grundlsee, 2013; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.