10 Jahre Johnsbacher Musikantenwoche

Die Geschichte dieser sommerlichen Musikwoche reicht in die frühen siebziger Jahre zurück, als ich zusammen mit Rudi Pietsch an den legendären Schwegelwochen in Südtirol beteiligt war und später die Musikwochen in der Soboth, in Wildalpen, Gaishorn, Hohentauern, Mariazell, Admont und Johnsbach leitete.

Wie alles begann und dann kein Ende fand…

In Johnsbach fand ich die idealen Bedingungen vor, die es einerseits ermöglichten, den Teilnehmern einen landschaftlich-kulinarischen und musischen Boden zu bieten, die aber andererseits auch die heimische Bevölkerung – vor allem die Jugend – einzubinden vermochten. Mit dieser Musikwoche in Johnsbach als Austragungsort zu bleiben war also ein Glück, denn für die Vermittlung der vielen impulsiven Inhalte konnte es keinen besseren Boden und bessere einheimische Freunde geben.

Wer war der Veranstalter?

Das Prinzip der intensiven, einwöchigen Beschäftigung mit Musik wurde von den Südtiroler Schwegelwochen übernommen. Dieses Unternehmen war eine Privatinitiative und benötigte keinen Veranstalter. Mit meinem Eintritt in den Dienst der Steiermärkischen Landesregierung, war die Musikwoche eine der ersten Veranstaltungen des Volksliedwerkes, dessen Geschäftsführer ich sein durfte. Ab 2008 trat der Gasthof Kölblwirt in Johnsbach als Veranstalter in Erscheinung. Die Wirtsfamilie ist selbst am musikalischen Geschehen beteiligt und damit ist die Wirtsstube des Kölblwirt auch das Jahr über ein Umschlagplatz für den musikalischen und poetischen Teil des Lebens.

Die Leitung und die Referenten

Die Referenten unterrichten durchwegs ohne Noten um dem Augenblick des Musizierens mit der Vergänglichkeit der Töne zu konfrontieren. Musikalische Theorie ist im Gepäck, die Praxis aber ist die Fundgrube für längst verschollene Kenntnisse, die in Johnsbach wieder zu Tage gefördert werden. Viele Referenten arbeiteten in Johnsbach mit, hier seien – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige Namen genannt: Ingeborg Härtel, Marie Theres Härtel, Franz Zöhrer, Johanna Kugler, Vinzenz Härtel, Paul Sommersguter, Bernhard Holl, Christoph Brunauer u.v.a Leitung: Hermann Härtel und Hans Martschin.

Die Inhalte und die Zielrichtung

Diese Musikwoche ist für alle Interessenten zugänglich, die ihr musikalisches Vermögen verlebendigen möchten. Sie ist vor allem für Jugendliche, Studenten und Familien mit musizierenden Kindern ausgerichtet. Eine Woche lang musizieren, mit allen Instrumenten die zur Verfügung stehen und vor allem mit der eigenen Stimme. Das Johnsbachtal eignet sich für schöne Begegnungen in der freien Natur, für Freundschaften die einer Vertiefung durch Musik bedürfen. Schroffe Felsen und grüne Almwiesen machen Gusto auf die Ländlermelodik, auf die eigentümlichen Jodler und Almlieder. Tanzmusik auf Streich und Blas, Gesang und jeden Abend heftiger Tanz. Die Johnsbacher Musikwoche ermöglicht den Einstieg in die große Musiktradition unseres Landes und macht Lust auf immer weitere Melodien und Lieder.

Schwerpunkte bilden die Österreichische Volksmusik, die Musik der Nachbarn und Übergriffe zu Klassik, Schlagerwelt und den Jazz. Das Wochenprogramm schließt Vokal- und Instrumentalmusik, ebenso aber auch den Tanz mit ein. Die intensive Beschäftigung mit den Liedtexten der Einheimischen und ihrer landschaftlich unverwechselbaren Umgebung, reizt zu poetischen Neuschöpfungen.

Das Interesse an der Musikwoche ist ungebrochen…

Etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden alljährlich erwartet. Eine Woche lang sollen musikalische Grundkenntnisse aufgefrischt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob man ein Instrument spielt oder nicht, ob man bislang gesungen hat oder nicht. Jeder ist willkommen, gleichgültig mit welchen Grundkenntnissen er teilnimmt. In der Gemeinschaft zählen vor allem die Begeisterung und die vorbereiteten Inhalte. Ausgezeichnete Referenten werden mithelfen, die Woche zu einem bleibenden Erlebnis werden zu lassen.


Veranstaltungs-Werbetext, 2008; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.