Schon bevor wir den Wallfahrtsort Mariazell erreichen, haben wir das Gefühl, eine weite Reise getan zu haben.
Entlegene Gegenden haben aber den Vorteil, dass wir uns umso länger auf den Weg machen müssen und dabei auch vieles zurück lassen dürfen.
Abladen und neu aufladen – darin begründet sich auch der Sinn des Wallfahrens. Das Mariazeller Land – entlegen ja, aber nicht als Nachteil sondern als Privileg verspürbar, denn im Weltgetriebe bedarf es stets auch des Stillstandes, um die Schritte wieder gezielter setzen zu können.
Wer mit offenen Ohren und Augen ins Mariazellerland eintaucht, spürt darüber hinaus das Zusammenspiel von kraftvollem Leben in einsamer Bergwelt mit dem Magnetfeld, welches die Basilika als geistiger und geistlicher Mittelpunkt mit seiner weltweit verehrten Gnadenmutter ausstrahlt.
Aber auch im musikalischen Bereich spielen Volksbrauchtum und kirchliche Musikübung eine Symbiose und daher begrüße ich die Herausgabe dieser Liedersammlung zum Weihnachtsfest. Die Vielfalt dieser Gesänge und die regionalen Ausformungen von Melodie und Text beeindruckt immer wieder. Die Volksfrömmigkeit schuf wohl – in Anbetracht des Wunders von der Geburt des Gottessohnes – die schönsten Worte und Weisen. Die vorliegende Sammlung möge in vielen Familien Einzug halten, das wünsche ich von ganzem Herzen.
Waltraud Klasnic, Landeshauptmann
Von Hermann Härtel verfasstes Geleitwort im Mariazeller Advent Liederbuch, 2005; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.