Lieder der Mütter und der Väter

Wir sprechen heute gerne von musikbegabten oder musikunbegabten Kindern und verknüpfen diese Einstufung zu sehr mit dem Beginn des Bildungsweges, bei dem das erste Urteil über die Musikbegabung gefällt wird.

In die Wiege gelegt – was will man mehr?

Es ist uns zu wenig bewusst, dass uns Musik nicht nur sprichwörtlich „in die Wiege gelegt“ wird. Das Zuvor ist maßgeblich beteiligt: Die vorgeburtliche musikalische Erfahrung, das Hineinleben in eine klangreiche Geborgenheit ist Ausgangspunkt einer später erlebbaren musikalischen Grundausstattung.

Es geht um die Schlüsselerlebnisse

Kinder- und Wiegenlieder haben zudem immer den Anschein des Unfertigen – und das ganz zu Unrecht. Sie stehen leider auf der Unterstufe einer überzeichneten Musikwelt, die uns als erstrebenswert „vorgeführt“ wird.

Freilich ist es so, dass die einfache Melodik von Kinder- und Wiegenliedern, die rhythmischen Grundmuster von Auszählreimen und von Fingerspielen Schlüsselerlebnis im Umgang mit Musik sein können. Das Seminar stellt einen Versuch dar, die Überbewertung des Wortes „Begabung“ zu entzaubern und einfache Hilfen zum Selbertun anzubieten.

Neben den Fachreferaten werden Lieder und Spiele in kleinen Gruppen vermittelt. Unsere Absicht ist es: Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer soll sich einige Melodien mitnehmen. Wir spielen und singen für uns selbst und natürlich auch für die teilnehmenden Kinder.


Werbefoldertext zum Seminar „Lieder haben lernen“, Lieder der Mütter und Väter; Retzhof bei Leibnitz, 10/ 1997; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.