Die Gobelinstichstickerei zeigt zarte Rosenblüten

Eine ausgereifte und über Generationen überlieferte Handwerkskunst führt zu diesen äußerst anmutigen Verzierungen – und Verzierungen sind bekanntlich das Salz des Lebens. Von einem Beiwerk – wie es das Wort „Dekor“ ausdrückt, kann also nicht die Rede sein. Diese Verzierung entspringt vielmehr dem Bedürfnis, sich mit dem Schönen zu umgeben und sich der Anmut der Ornamentik und seines farblichen Aufputzes hinzugeben.

Die Gobelinstichstickerei erfüllt diesen hohen Anspruch

Sie ist eine Nachahmung der Bildwirkerei, benannt nach der Gobelin-Manufaktur. Die Unterscheidung ist schnell erklärt: Bei der Wirktechnik entstehen die Farbflächen durch Einlegen verschiedenfarbiger Schussfäden. Anders beim Gobelin-Sticken. Hier werden die Fadenkreuze des Trägermaterials mit buntem Stickgarn diagonal überstickt. Der Charakter des Bildes wird durch das stichweise Zusammensetzen weniger Farbtöne bestimmt und so zu einer besonderen Kunst.

Diese Kunst verlangt nach dualer Bewunderung

Mit der sehr einfachen – auch halber Kreuzstich genannten – Sticktechnik wird das Motivfeld auf dem Trägermaterial vollständig bestickt. Es sind immer in die gleiche Richtung verlaufende, diagonale Überspannungen der Fadenkreuze. Die Qualität der fertigen Handarbeit offenbart sich im Detail. Die Gleichmäßigkeit der Stiche, die das Trägermaterial vollständig überdecken, ist ein deutliches Zeichen der sorgsamen Verarbeitung. So viel Präzision verlangt nach einer dualen Bewunderung durch ein aufmerksames Auge und das liebevolle Abtasten mit den Fingerspitzen…


Storytelling (deutsch: „Geschichten erzählen“) ist ein Mittel, um für Produkte oder deren Materialien, ebenso aber auch für handwerkliche Besonderheiten rhetorisch verpackt zu werben. Texte für das Gwandhaus in Salzburg; 1444 steht nicht für eine Jahreszahl sondern für das Entstehen der Texte in den Jahren 2008 bis 2014; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.