Der Ischlerhut

Extravaganz und Noblesse zugleich

Der Hut ist in vielen Kulturen ein Zeichen für den sozialen Status der Trägerin oder des Trägers und ebenso eines der Gruppenzugehörigkeit. In früheren Jahrhunderten waren Hüte in Europa ein wichtigerer Bestandteil der Kleidung, vor allem für alle Gelegenheiten des öffentlichen Auftretens. Die Funktion des Schutzes vor Kälte, Nässe und Sonnenstrahlung trat zusehends in den Hintergrund. Ein letzter Rest davon ist nur mehr bei der Arbeitskleidung verschiedener Berufe zu finden. Insgesamt aber geht es um die Betonung des Auftritts, um das Markieren dieses Augenblicks. Das mag eine ganz persönliche Finesse sein, dem jeweiligen Zeitgeist entsprechen oder aber zum guten Ton gehören: Beim Pferderennen im englischen Ascot etwa gehört der Damenhut zum sportlichen Ereignis.

Es entwickelten sich Benimm-Dich-Regeln

Zum Tragen eines Hutes, zum Grüßen mit Hut und zum gehörigen Ablegen des Hutes verbreiteten sich in allen Ländern Europas Benimm-Dich-Regeln. Sie waren Bestandteil überlieferter Rituale und wurden immer wieder neu definiert. Formen und Farben hatten ihre Wurzeln im Hutmacherhandwerk, welches sich stets von der Eitelkeit und vom Einfallsreichtum seiner Kunden und Kundinnen inspirieren ließ. Das ab dem 19. Jahrhundert entwickelte neue Selbstverständnis der Frau und die Uniformierung zweier Weltkriege lässt den Hut zwischenzeitlich in den Hintergrund treten. Gerade aber, weil der Hut gegenwärtig nicht mehr eine so große Rolle spielt, eignet er sich gut, um – in leicht abgewandelter Form und etwas ungewöhnlich aufgesetzt – wieder zum Kultobjekt zu werden. In letzter Zeit ist durchaus ein Revival des Hutes zu bemerken. Dies nicht nur als ganz persönliches Accessoire, viele Musikgruppen benützen den Hut als markantes Kennzeichen ihres Labels.

Die Urform der Kopfbedeckung

Im Salzkammergut standen am Beginn der Entwicklung der weiblichen Kopfbedeckung die Pelzhauben. Das war die Urform der Kopfbedeckung, meist aus Otter- oder Marderfellen gefertigt. Das 18. Jahrhundert wird in der Trachtengeschichte als das Jahrhundert der Hauben bezeichnet. Es bildeten sich viele verschiedene Formen heraus, wie etwa die Gelegenheitshaube. Überwiegend war jedoch die Pelzhaube verbreitet und in der Literatur werden bereits Linzer- und Salzburgerhauben erwähnt. Im 19. Jahrhundert verschwanden viele dieser Formen und es blieben neben der Linzer Goldhaube auch die Ohrenpelzhaube aus Otterfell, der weiße Filzhut und auch Kopftücher übrig. Im Laufe der Zeit wandelte sich der weit verbreitete Scheibenhut zum „Schwammerlhut“.

Eine Besonderheit: Der kasserolförmige Stock

Charakteristisch für das Salzkammergut ist aber der kasserolförmige Stock, der immer höher, schlanker und nach oben ausladender wird. Dabei verringert sich die Krempenbreite. Diesem Hut war in der Regel mit Baumwollstoff gefüttert und darunter trugen die Frauen das sogenannte „Pfeffertuch“, ein großes in grau gehaltenes und bedrucktes Tuch.

Gössl setzt der Historie die Krone auf

…und legt die Schiene für den neuen „Ischler“, der beim Hutmacher Bittner in Bad Ischl aus Hasenhaar hergestellt und innen mit feiner Seide ausstaffiert wird. Der „Ischler“ ist eine weithin sichtbare imposante Kopfbedeckung, die sich zudem äußerst bequem tragen lässt und dem eigenen Erscheinungsbild eine besondere Note verleiht. Dabei werden den jeweiligen Gesichtszügen, der Frisur und Figur ein markanter Akzent hinzugefügt. Die breite Krempe und der hohe Stock sind kein Nebeneffekt sondern die Dominanz des Auftritts. Eleganz und Extravaganz gehen eine sehr amüsante Verbindung ein, die den Ischlerhut zu einem willkommenen Begleiter machen. Beim Konzert ebenso wie beim Flanieren unter den Arkaden und den Festlichkeiten des ganzen Jahres. Er ist zur vorhandenen Garderobe leicht kombinierbar. Hut ab – das ist eine schöne und typische Gössl-Idee.


Storytelling (deutsch: „Geschichten erzählen“) ist ein Mittel, um für Produkte oder deren Materialien, ebenso aber auch für handwerkliche Besonderheiten rhetorisch verpackt zu werben. Texte für das Gwandhaus in Salzburg; 1444 steht nicht für eine Jahreszahl sondern für das Entstehen der Texte in den Jahren 2008 bis 2014; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.