Almenrausch und Kirschblüte

Von der alten Sehnsucht nach unserem gerechten Platz

Die Präsenz des Themas fällt geradezu auf: Natur und Umwelt sind in aller Medien und Munde und werden vermengt mit dem Streben nach Gesundheit und der Selbstverwirklichung. Auf dem Wege dorthin haben wir alle Alternativen, vom Nutznießen dessen, was andere für uns hegen und pflegen, über das zurückgelehnte Genießen der Fachliteratur mitsamt den Bildern einer erstrebenswerten Unberührtheit, bis hin zum erquickenden selber Entdecken, sich auf den Weg machen oder gar dem ersten Versuch mit den eigenen Paprikapflanzen am Balkon zu wagen.

Das wiederkehrende Entdecken der Natur

Die Entdeckung der Natur können wir bis zur Antike zurückverfolgen aber zumindest bis zum Naturphilosophen Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), dessen Schriften seinerzeit aufgewühlt haben. Fazit: Der Gedanke an die Natur erfasst die Menschheit in wiederkehrenden Schüben und das hat auch seine Berechtigung. Wir kurzzeitig auf diesem Globus Anwesenden, sind früher oder später allesamt auf der Suche nach der Wahrhaftigkeit und in Sorge um die schwindenden Ressourcen. Dazu bedarf es keiner Verklärtheit, sondern des lebenslangen Resümierens. Erst ganz spät sind wir dazu bereit, sogar in der Vergänglichkeit einen Nutzen zu sehen.

Keimzeit für die Rettung der Welt

Das zeigt eigentlich ganz deutlich, dass wir Kultur „haben“ und kommt einer Frohbotschaft gleich. Unser Engagement im Bereich des Naturschutzes, des sanften Tourismus, des Strebens nach Selbstversorgung und des Schutzes der Ressourcen ist nämlich eines, das zu den Überlebensstrategien zählt. Nicht immer sind für uns solch hochgesteckten Ziele, wie es die Rettung der Welt eines ist, sicht- und begreifbar. Für Vieles entwickeln wir keine Strategien, haben das Anliegen aber dennoch im Herzen – und nur darauf kommt es an. Es genügt schon des aufmerksamen Auges am Wegrand, der Freude am Pflanzen und Hegen und überhaupt der Sehnsucht nach dem Horizont. Wer sich diesen Dingen verschreibt, ist ein guter Gast auf Erden und ich denke, dass dieser Grundsatz die Obst- und Gartenbaufreunde, die Bienenzüchter, die Wald- und Wildpfleger mit all jenen verbindet, die ihr Glück im Erobern der Bergeshöhen und Gipfel finden. Der Alpenverein ist in dieser Hinsicht immer schon ein „alter“ Mahner und sanfter Erschließer gewesen und hat zudem eine Vorreiterrolle bei der Nationalparkidee eingenommen. Heute ist er einer der maßgeblichen Wegweiser zu einer Weltanschauung, die aus dem freien Blick in die Ferne abgeleitet wird.


Als Obmann des ÖAV OG Übelbachtal für die Zeitschrift des Obstbauvereins; 1111 steht nicht für eine Jahreszahl sondern ist das Zeichen für eine noch nicht ausformulierte Quellenangabe.  Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.