Neu entdeckt: Das Eigene

Müssen wir Nachbarschaft neu erfinden? Wenngleich es gerade in diesen Tagen so aussieht, als ob der Vorhang erstmals aufgezogen, die Musikkapellen erstmals eingezogen und wir uns erst jetzt hingezogen fühlen: Inoffiziell haben wir uns gegenseitig – Steiermark und Slowenien – schon in den letzten fünf Jahrzehnten erobert.

Selbst in Zeiten des eisernen Vorhangs waren sie und wir nicht untätig.

Es waren nämlich die Bläser, die Chöre und Volkstanzgruppen

…die bald nach Kriegsende – noch bevor die politische Ebene Erfolg hatte – mit Freundschaftsbesuchen die neue Zeit eintrommelten.

Nicht immer war es den politischen Entscheidungsträgern bewusst, dass es der Kenntnis des Eigenen bedarf, um das Andere verstehen zu können. Die Erstarkung eigener Traditionen galt als hinderliches Bollwerk auf dem Weg zur Verständigung. In den 80er Jahren – so kann ich mich erinnern – war es geradezu unschick, sich allzu sehr um die eigene Identität zu kümmern. Volkskultur ja, aber bitte möglichst verpackt und getarnt in der internationalen Vielfalt einer Veranstaltung.

Nun, Jahrzehnte später ist die Zeit für das Eigene ausgebrochen

…Jetzt erst schätzen wir wert, was wir an besonderen Formen und Farben zu bieten haben. Die Stärke der EU Regionen ist also ihre jeweilige Unverwechselbarkeit. Daraus lässt sich auch ein deutlicher Auftrag an die Kulturpolitik ableiten…


Die Steirische, Wie das Leben so spielt; 1111 steht nicht für eine Jahreszahl sondern ist das Zeichen für eine noch nicht ausformulierte Quellenangabe; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.