Der Diandlgwand – Sonntag

Der seit geraumer Zeit populär gewordene Dirndlgwand-Sonntag entspringt dem Bedürfnis, der heimischen Tracht an einem auserwählten Tag besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Zugleich bezieht sich dieser Tag – der 13. September – auf die Heilige Notburga. Die besondere Verbindung aber, zwischen der bewussten Pflege heimischer Kleidersitte und dem kirchlichen Gedenken an die Heilige Notburga, macht aus diesem Sonntag ein Bekenntnis zu Heimat und Brauchtum.

Die Heilige Notburga

Notburga wurde einer Nachricht aus dem Jahre 1622 zur Folge, im Jahr 1265 als Tochter einer Hutmacherfamilie im damals bayerischen Rattenberg am Inn geboren. Als sie 18 Jahre alt war, kam sie als Köchin bei Graf Heinrich II. und seiner ersten Gemahlin Ottilie in den Dienst. Später arbeitete sie auf dem Spießen-Hof bei Eben, bis sie zu Graf Heinrich und seiner zweiten Frau Margaretha zurückkehrte. Notburga starb am 14. September 1313. Die Heilige Notburga ist das Idealbild christlicher Nächstenliebe und Frömmigkeit. Wallfahrten zu ihrem Grab sind seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Sie ist eine Auserwählte der Volksfrömmigkeit, denn förmlich selig- oder heiliggesprochen wurde sie nie. Der Dirndlgwand –Sonntag bezieht sich aber nicht zufällig auf die Heilige Notburga: Sie wird in der ländlichen Kleidung einer Dienstmagd dargestellt und ist Patronin der Dienstboten, Bauern und der Armen.

Am Sonntåg mei Schatzerl,
suach ma uns a ruhiges Platzerl,
Du kommst im Dirndlgwanderl
und i gib Dir dafür mei Handerl…

Du frågst, wiast di ånziagn sollst,
ob Pulli, Bluserl oder Westn?
Am liabstn wie am Diandlgwånd – Sonntåg
so gfållast mir am besten…

Morg`n is da Tåg des Herrn –
Diandale i håb di gern,
då gengan gmüatli Hånd in Hånd
mir zwoa im scheanen Tråchtngwånd


Gwandhaus Journal, Salzburg; 1111 steht nicht für eine Jahreszahl sondern ist das Zeichen für eine noch nicht ausformulierte Quellenangabe; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.