Dem Herler Kurt zum 60. Geburtstag

Einst spielt er mit uns beethöfelich
mit rossbehaartem Bogenstrich,
er gab zwar keine Geigensoli
dafür dem Dirigenten stets Paroli. Weiterlesen

Auf tönenden Serpentinen

Liebe Freundinnen und Freunde!

Noch kurz an der Bar gestanden und zwischen Tür und Angel ein paar Worte gewechselt, zuweilen noch durchs Fenster zugewunken und dann haben sich jene Stimmen, die zuvor gerade erst verschmolzen waren in alle Himmelsrichtungen aufgelöst. Weiterlesen

Die kümmerliche Menschheit

Der Weltuntergang ist wie ein Traum…

Als dann der Weltuntergang tatsächlich stattfand, waren wir dennoch überrascht, liefen ohne Krawatte vor das Haus und starrten in den Himmel. Jeden Moment müsste er stattfinden – der Untergang. Wie wird er sich anfühlen? Was werden die allerletzten Gedanken und Geistesblitze sein? Wird er schmerzlos vor sich gehen oder haben wir noch ein paar Sekunden zu leiden? Weiterlesen

Weihnachten

Frohbotschaft oder Glitzerklingeling?

Friede den Menschen auf Erden! Gerade erst wurde der Friede auf die lange Bank geschoben, unser Globus feiert Weihnachten im Streit und damit bekommt die gute alte Sehnsucht eine Aufenthaltsverlängerung in unseren Herzen.

Weiterlesen

Die Wiederkehr des Regionalen

Über die Größe der kleinen Werte…

Noch vor 10 Jahren mussten Volkskultur-Inhalte unbedingt einen internationalen Anstrich haben, um die Aufmerksamkeit der Medien und der Politik darauf zu lenken. Die Angst vor dem Provinziellen saß offensichtlich im Nacken, niemand wollte auf diesem Globus unbedeutend bleiben. Und: Innovationen waren verlangt, Töne mussten schräg sein und Weltmusik-tauglich, man wollte weltweit denken und eben nicht im Kreis gehen, wie dies beim Volkstanzen ja augenscheinlich passiert. Dieses Aufmotzen des Eigenen spielte sich nicht nur im Bereich der bei uns gelebten Traditionen ab, nein, auch die heimischen Produkte mussten dem Weltmarkt angepasst werden. Die beginnende Web-Vernetzung hätte letztlich dieser Verweltlichung zum Durchbruch verhelfen können, tat sie aber nicht.

Das ist eben erstaunlich

Binnen weniger Jahre wird das Regionale neu aus der Taufe gehoben und zwar mit den Attributen: Original, Echt und Bodenständig. Kein Ruf mehr nach Anpassung ist zu hören, sondern nach dem Unverwechselbaren. Mag sein, dass die weltweite Vernetzung erst recht dem Originalen eine neue Chance bietet und gerade deshalb international die Größe des Kleinen punktet. Es gibt aber auch andere Gründe: Das Schlagwort vom „Europa der Regionen“ ließ eine neue Wertigkeit zu. Der Käse aus Kleinhinterbach und die Lieder aus Nebenklingenberg haben nur eine Chance, wenn sie eben nicht allüberall zu haben sind und glaubhaft ein Ausdruck der Gestaltungskraft der Menschen dieser Region bleiben.

Unsere Zeitschrift möchte sich diesem Thema auf sehr verschiedener Weise annähern. Immer aber soll das Spannungsfeld zwischen den kleinen, regionalen Qualitäten und der Notwendigkeit weltweiter Verantwortung eine Rolle spielen. Die Größe der kleinen Werte sollten wir nicht als Gegenspieler des Globalen sehen, vielmehr als Teil am ganz großen Spielfeld, das ja die Welt erst lebenswert macht.


Für die Mitarbeiter und Autoren der Zeitschrift „der Vierzeiler“ wurde für jede Ausgabe ein Exposee erstellt, dem vorgelegten Thema einen Rahmen zu geben. Der Vierzeiler, Nr.1, Jahrgang 2007; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.