Hervorragend recherchiert, berichtet Edith Jachimowicz über die Geschichte der U- und E – Unterteilung und findet den Grund einer – nach ihrer Meinung völlig unmotivierten Auseinanderhaltung – im Hang zur Etikettierung und meint folgernd:
Zitat: „Eines scheint jedenfalls völlig klar zu sein, selbst wenn es aus falscher Scham vertuscht wird: Das E und das U sind Bewertungen, und was für welche! Ein umfangreiches Kapitel Sozialgeschichte hängt an diesen beiden schlichten Buchstaben, die uns doch nur die Orientierung im vielfältigen Musikangebot erleichtern sollen. Die bloße Gegenüberstellung der Begriffe Unterhaltung und Ernst müsste genaugenommen jeden Menschen beschäftigen. Besagt sie doch, dass U – Musik nicht Ernstes und E – Musik nicht unterhaltend sei. Eigentlich ganz schön verrückt!“
Der Grundtenor zum Thema „Klassifizierung von Musik“ sollte uns als Beispiel dienen. Es wäre nämlich eine Überlegung wert, die in unserer Branche oftmals praktizierte Festlegung von Wertkategorien zu hinterfragen. Was steckt eigentlich hinter den Begriffspaaren „Volksmusik – Volkstümliche Musik“ sowie „echt und unecht“?
„Wer E sagt muss auch U sagen“, Edith Jachimowicz in: „Die Zeit“ (18.4.1992) 12. Jahrgang Nr.3-4; Zwischen März 1986 und November 1991 erschienen beim Steirischen Volksliedwerk insgesamt neun Ausgaben der „Zeitschriftenschau zum Thema Volksmusik“ als Vorgänger der Rubrik „Für Sie gelesen“ im Der Vierzeiler; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.