Jodeln – bis an die Kante des erträglich Schönen

Liebe Freundinnen und Freunde! Liebe zertifizierte Schitourer und Jodeltöner zuletzt gesichtet und gehört auf der Tauplitzalm!

Herabgekommen in die Talsohle und abgestiegen in das Reich des Alltags den schnöden, erinnern wir uns gerne der Köstlichkeiten für alle Sinne, die im schwungvollen Schikantengleiten den würdigen Abschluss im Tal gefunden haben. Dort wo wir die Brettln von den Schuhen lösten und von den letzten Umarmungen unendlich reich wurden. Wo wir das Gepäck und die Schmutzwäsche gleichmäßig unter uns aufteilten.

Ja, auch das Eintauchen in die Alltäglichkeit

…ist schmerzhaft, wird aber umso leichter bewältigt, wenn zuvor ein solches Bergerlebnis entsprechend zelebriert wurde. Da setzen sich die Gefühlspartikel wie der Feinstaub in den Innereien fest, in den Lungenflügeln ebenso wie in den Herzklappen und Milzschnitten. Dem Himmel sei Dank, dem Kirchenwirt auch und noch mehr den Bergkundigen, die uns bis an die Kante des erträglich Schönen geführt haben, dort wo der Horizont lockt und frohlockt.

Seid bedankt für alle Zuwendung und Zuneigung

…an diesen Tagen des gemeinsamen Aufstiegs, befellt und behelmt, behandschuht und bebrillt wegen der doch unerbittlich freundlichen Sonne. Seid auch bedankt für geteilte Betten droben auf der Bergrettungs-Achterbahn. Und seid bedankt für gemeinsame vokale Höhenflüge, dort wo sich die Zweistimmigkeit nur für den Augenblick paart und wieder der Vergänglichkeit anheimfällt. Welch tiefe und klingende Verehrung empfinden wir für die – Allgemeinen so gefürchtete – Vergänglichkeit.

Schön, Euch kennen gelernt zu haben

…mit Haut und Haar und mit den kleinen Einblicken in Eure Berufs- und Seelenwelt. Noch mehr habt Ihr uns beim Ausstoßen großer und kleiner Seufzer, die sich schon bald als großjährige Töne entpuppten, beeindruckt. Mein Gott, es war schön, Euch beim Drei dreti jeti beobachten zu dürfen, mit den angeschwollenen Halsmuskeln, den rollenden Augen und die in Ekstase geballten Fäusten. Welch göttlicher Ohrenschmaus war es, als der erste Jodler dann rund um das Gipfelkreuz seine orchestrale Offenbarung feierte.

Beherzigt bitte unbedingt die präzisen Anleitungen des Jodeldompteurs – und Ihr werdet eingehen in die himmlischen Freuden des Selberklingens. Benützt bitte unsere Jodelschulen und auch die JodlerApp und seid so gut, teilt Euren ersten JodlerApp – Jodler mit all Euren Freunden.

Willkommen also in den schmutziggrauen Niederungen

…beim Blick in den Terminkalender, in die Stromabrechnung und in den Bankauszug und in den vollen Mülleimer. Bewältigt diese Nebensächlichkeiten ab heute mit Gelassenheit und denkt zurück an die Tauplitz, wo uns Tage der Verinnerlichung gegönnt waren. Dieses Schöne hat kein Ablaufdatum, wartet aber auf ein Update im nächsten Jahr…


Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach einem Schitouren-Jodelkurs auf der Tauplitz, 2018; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.