Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Kurs „Gelebte Almkultur“ auf der Großternbergalm!
Das war ein schöner Tag mit Euch, dort oben auf der Alm, wo man noch ungeniert vom Wildschützen singen kann und vom Hoe dra da he i. Wo die Brettljausen noch schmecken und ebenso die Aufstriche – frisch aus dem Kuchlfenster gereicht.
Aber erst muss man das Himmelreich finden
…auf dem gewundenen Weg, der sich wie ein Regenwurm nach dem Platzregen zieht. Aber dann liegt einem die Welt zu Füßen und man kann dem Horizont freundlich zublinzeln. Schön, dass einem das WEIT ENTFERNTE so nahe gehen kann, dass einem das GANZ OBEN ANKOMMEN so himmlisch anmutet und dass einem die Zurückgezogenheit als Wohltat erscheint. Die Alm – als Kuahanstalt.
Hoffentlich sind Euch die Tonfolgen
…im Ohrenschmalz hängen geblieben, wo sie sich auf Abruf bereithalten, um dann und wann wieder entdeckt zu werden. Aber es geht nicht nur um die Melodien, sondern auch um die Inhalte, um den Griff nach dem Rucksack, ob ich`s wohl bin, um den schmerzhaften Nåbl zipplzåpl und ebenso um den vermaledeiten Hoda rae i, dessen Vehemenz aus der mahlenden Bewegungen des Unterkiefers hervorbricht und des Nachts als Ohrwurm in den Kopfpolster trällert.
Sagt doch bitte ganz ehrlich:
Die erste – danach – Nacht war eine Qual! Einerseits ist es die Trennung vom almerischen Tatort, von der erst entstandenen Freundschaft mit anderen Tonkünstlern, andererseits ist das Gedudel, welches einem als Endlosschleife durch den Kopf geistert…
Habt also Dank für Eure Geduld, für die Disziplin und für das ernsthafte Aufnehmen so vieler Informationen mit zumeist hochprozentigem Wahrheitsgehalt. Danke auch für Eure pointierten Rückmeldungen und alle Beiträge zum Gelingen.
Textsicherheit führt zur totalen Lustbarkeit
Es war augenscheinlich: Schon binnen weniger Stunden habt Ihr zugelegt an Kraft und Überzeugung, an Stimmvolumen und Sprachgewalt, an Textsicherheit und Lustbarkeit. Bleibt Eurer Stimme treu, denn Singen ist ein Stück vom Glück, zumindest aber der Stängel vom 4-blättrigen Klee. Am Anfang war ja der Jodler, dann kam das Wort.
Es würde uns freuen, Euch bald wieder einmal zu treffen, mit Euch die tonale Spannung auszubauen und im Einklang das Stundenmaß zu strecken. In der Zwischenzeit beherzigt bitte meine Anweisungen…
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach einem Jodelkurs auf der Großternbergalm, 2016; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.