Liebe Sigrun und lieber Hubert Holzer!

Bitte verzeiht mein elektronisches Schreiben und auch meine verspätete Meldung. Ich war die letzten Wochen auf Konzerte bei PSALM und in Niederösterreich bei AUFHORCHEN gebunden und das mit Leib und Seele.Da bleibt für einen nunmehr Senior wenig Zeit, um alles rundum zu überblicken. Hans Martschin hat mir dann mitgeteilt, dass der Holzer Martin von uns gegangen ist und es war mir – aus oben angeführten Gründen – nicht möglich, ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Bitte nehmt es als Zeichen der Zuneigung hin, dass wir auch im Nachhinein von „unserem“ Martin Holzer reden, weil er einer war, der mit seiner feinen Stimme und der einnehmenden Gestik stets an der Verbrüderung aller Menschen beteiligt war. Er hat allen seinen Liedern eine pulsierende Lebendigkeit eingehaucht und stand mitunter plötzlich als Wildschütz vor uns oder als geplagter Finkenhahn. Diese permanente Botschafterrolle war es, die uns und viele andere immer wieder begeistert und Volksmusik erst erlebbar gemacht hat. Ja, wenn er mit seinem feines Zitherspiel anhob und zu erzählen begann, dann war die ganze Welt nur mehr ein geduldetes Nebengeräusch.

Wir tragen diese schönen Augenblicke in uns und werden uns herausnehmen, bald einmal einen unserer Jodler über seine Ruhestätte zu legen. Eine nächste Fußwallfahrt wird für uns auch eine sein, die zum Holzer Martin führt.


Beileidsschreiben aus Anlass des Ablebens von Martin Holzer aus Neuberg an der Mürz, 2016; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.