Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer am
Jodelkurs in Johnsbach
Und nun sind wir alle der Welt der Maulwurfshügel und der Kuhfladen, des herbstlichen Laubwaldes und der schroffen Felsen, der Welt des Steirerkasaromas und des goldgelben Zirben, der Welt der Abgehobenheit in den Himmel der Töne und der Welt der johnsbachschen Gastfreundschaft entschwunden.
Heimgekehrt ins Reich der Zwänge und Termine, sitzen wir in der Zwangsjacke der Verfügbarkeit und der trotthaften Alltäglichkeit. Dort wo die Klimaanlage das Wochenende verinnerlicht und sich die Kontoauszüge wie ein schlechter Witz lesen, wo sich die Jalousie verklemmt und die Glühbirne am Gang den Geist aufgegeben hat. Von dort wird sie kommen – die Sehnsucht nach der Rückkehr zum schönsten Ende der Welt.
Nein, ich wollte Euch nicht noch tiefer treffen
…aber dort abholen, wo Ihr nunmehr notgedrungen gelandet seid mit Eurem Paragleiter auf vier Rädern, nach den Tagen und Stunden der vokalen Lustbarkeit der großen Tonausscheidungsphase in harmonischer Mehrstimmigkeit, nach Stunden der freundlichen Begegnung mit dem Hodl, dem Dadl und dem Loidl.
Auch wir sind jedes Mal wieder angetan von den zögernden Versuchen, den unerbittlichen Lautmalereien und vom Gleichklang – wenn er endlich erreicht ist, wenn sich die Intervalle in der äußeren Ohrmuschel verkanten und das Schmalz begeistert wabbelt. Ja freilich, da war zuerst die Unsicherheit zu überwinden, die Hemmschwelle mit Steigeisen zu nehmen, da war die Mobilmachung der Kondition und Ausdauer anzuordnen und es waren auch die unmittelbaren Folgen zu tragen, wenn sich dem Wig seina automatisch verflüssigt hat.
Es ist Euch allen zu danken
…für Euer Interesse und die Hartnäckigkeit sich durchzubeißen bis ins Reich der Zertifikate. Die Gastlichkeit des Hauses Kölblwirt, die Expositur auf der Alm und insgesamt der gnädige Herbsttag waren die Zutaten für deutliche Anzeichen von Wellness mitten auf der Tonleiter der Emotionen. Manche hätten – was den Aufenthalt betrifft – durchaus eine Fermate vertragen.
Ein fröhliches Holla rei tulio
…liebe Freundinnen und Freunde, denn diesen Ausrutscher haben wir längst wieder einmal gebraucht. Einen Ausrutscher hinein ins Gebirge, einen in die Gefilde unserer musikalischen Grundausstattung und einen in die nächtlich vorgezogene Weihnachtszeit. Wer das Bleiberecht an der Bar richtig genützt hat, durfte im Krippenspiel seinen Senf dazu geben.
Bleibt dran an den Tönen
…besucht uns wieder einmal und ruft uns einfach an, wenn Euch der Jo la le lo hops und der Dri ho he di wui tschio durcheinander kommen. Es wäre uns eine Freude, für Ordnung sorgen zu dürfen.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach einem Jodelkurs in Johnsbach im Gesäuse, 2014; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.