Die Klage über die Verkommenheit unserer beschaulichen Feste und Feiern, über den Verlust an Anteilnahme und Ergriffenheit ist – angesichts bunter Weihnachts – Laufschrift – Blinklichter – durchaus berechtigt.
Es genügt aber nicht, die Stimme darüber zu erheben um diesen Zustand zu bedauern.
Damals, als es uns noch schlecht ging
Ebenso ist es keine Lösung, sich in Sehnsucht nach den guten alten Zeiten – als es uns noch schlecht ging – zu ergehen. Dieses Bild vom Glück in schlechter Zeit vermittelt aber eine deutliche Antwort: Der Wohlstand lehrt neben Schönem auch so manche Untugend und bringt es aber auch zustande, unsere Gefühlswelt zu stören, unseren Lebenssinn zu leeren. Wäre es nicht besser, der guten neuen Zeit mehr Sinn zu geben, sich für tiefere Empfindungen freizumachen, für ein Zusammenspiel von Wohlstand und Lebensgefühl einzutreten?
Die Weihnachtszeit birgt eine besondere Chance
…in sich selbst Tür und Tor zu öffnen, um einerseits die göttliche Botschaft zu empfangen und um andererseits am Schnittpunkt des Jahrlaufes auch die eigene Position im Angesicht der sternenklaren Unendlichkeit zu bestimmen. Dabei sind unsere Weihnachtslieder nicht nur klingendes Beiwerk, sie sind Botschaft aller wesentlichen Gedanken, ein Sammelpunkt religiöser und weltlicher Texte rund um die Frage des Menschseins. Mehr noch: Sie sind immer wieder Anlass, sich diesem Thema zu stellen und letztlich auch Impuls für ein Zusammenrücken im Familien- und Freundeskreis.
Helmut Strobl – ein Vorzeige-Politiker
Dieses Liederbuch ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung im „Büro für Weihnachtslieder“ das alljährlich in der Grazer Innenstadt viele junge und alte Menschen aufsuchen, um der Aufforderung zum „Selbersingen„ gerecht zu werden. Es ist vor allem Kulturstadtrat Dipl. Ing. Helmut Strobl zu danken, der von der Idee einer Lieder – Servicestelle sogleich angetan war und uns seither unterstützt, sonst wäre es nur beim Wunsch geblieben. Heute versorgt diese Einrichtung mit einem Archivbestand von zwölftausend Liedern alljährlich tausende Menschen im In- und Ausland mit Text und Melodie. Noch wichtiger: Die Besucher gehen mit der Ermunterung, sich der eigenen Stimme zu bedienen, nach Hause, weil wir ihnen diese musikalische Eigeninitiative einfach zutrauen.
Das Ergebnis aus allen Bemühungen: Ein Liederbuch
Dem Steirischen Volksliedwerk und dem Kulturamt der Stadt Graz ist es damit gelungen, eine Kulturinitiative, die jeden einzelnen Menschen betrifft, ins Leben zu rufen. Diese Zusammenfassung der beliebtesten Weihnachtslieder legen wir allen Menschen in die Hände, die Sehnsucht nach der alten Zeit und nach neuen Weihnachten haben.
Vorwort im Liederbuch „Weihnachtslieder selber singen…“, 2000; Mitautor: Hans Martschin; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.