So klingt es meist auch…
Noch nie wurde so viel volksmusiziert. Jener Bereich von instrumentaler Volksmusik, der sich früher in Nachbarschaftshilfe immer wieder verjüngt hat, ist heute Lehrplan. So klingt es meist auch. HH
Zur Volksmusik-Virtuosität
Das ist eine falsch verstandene Virtuosität. Verzierung ja, aber stets der Musik dienend, nicht als Kind der Fingerfertigkeit gezüchtet. HH
Bitte keine Selbstzufriedenheit
Die Selbstzufriedenheit der Volksmusikpflege in Anbetracht der Einschaltziffern, der tausendfachen Tonproduktionen und der Konzertangebote ist angesichts der Reduzierung der einst so großartigen lebensnahen Volksmusik auf Musik alleine nicht angebracht. HH
Volksmusik-Wettbewerbe
Wir haben mit Wettbewerben Reglements geschaffen, die nur dem Spiel nützen, aber der ursprünglichen Sinnlichkeit der musikalischen Sprache abträglich sind. HH
Niveau und Nivellierung
Wir haben die Verschulung von Volksmusik vorangetrieben, um deren Stellenwert zu heben, sie gleichzeitig aber einer noch nie da gewesenen Nivellierung unterworfen. Noch nie war Volksmusik einer solchen Gefahr durch deren eigene Retter ausgesetzt. Nicht die volkstümliche Musik, nicht die Schlagerwelt und auch nicht die Volksmusik-Abstinenz des ORF treffen die Lebensgesetze der Volksmusik derart massiv am Nerv. HH
Von den Lebensgesetzen wissen
Wenn man nun bedenkt, dass es eine Blütezeit der Volksmusik auch ohne Lehrstuhl und Bildungsschiene gegeben hat, dann kann Volksmusik im Musikschulunterricht ja nur bedeuten: Musiklehrer heranbilden, die von den Lebensgesetzen der Volksmusik wissen und sie nicht verletzen. HH
Wie soll Volksmusik unterrichtet werden?
Wir haben stets zuallererst an die Selbstversorgung mit Musik zu denken und an das Wesen der Volksmusik: Sie soll so unterrichtet werden, damit man sie im Leben gebrauchen kann, für die heiteren Stunden des Lebens ebenso wie für besinnliche und ernste. Sie soll so unterrichtet werden, dass sie wieder in den Überlieferungsprozess übergehen kann. Sie soll so unterrichtet werden, dass das kreative Potential jedes Einzelnen auf die Musik-Spielwiese gelockt wird, auf der schon Generationen zuvor bunte Klangteppiche geknüpft haben. HH
Der Feldforscher ist Gast
Dass wir die kleine Spule, die am Schluss einer Feldforschungs-Begegnung in die Manteltasche verschwindet, „Tonträger“ nennen, verweist treffend auf die Reduziertheit des Inhalts. Wer nicht in der Manteltasche verschwindet, keine Archivnummer erhält, ist der Mensch, in dessen Leben wir vor wenigen Stunden getreten sind und dessen gute Stube wir nun wieder verlassen. Es gibt eigentlich keine bessere Empfehlung als jene, sich der alten und bewährten Verhaltensmuster zwischen Gast und Gastgeber zu entsinnen. HH
Der Ruf nach Sinnlichkeit
Im Musikland Österreich hat man Musik mit so viel Respekt versetzt, dass der ungenierte und lockere Zugang zu musikalischen Dingen bereits eine Ausnahme darstellt. Nicht die mangelnde Effizienz der Musikausbildungsstätte wird hier beklagt, nicht dass es zu wenig Volksmusiker gäbe. Es gibt immer mehr pflichterfüllende Notenumsetzer. Alles wird nur mehr gedacht aber nicht mehr gefühlt. Der Ruf nach mehr Sinnlichkeit ist berechtigt. HH
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