Genug Kultur eingefahren?
Kultur ist nicht messbar, weder mittels Besucherzahlen, Budgetziffern, schon gar nicht mittels Thermometer, denn nicht alles was man so am Köcheln hält, hat Kultur. Da muss sich schon jeder selber fragen, ob er genug Kultur eingefahren hat, besser: ob er sich gut eingebracht hat, denn Kultur ist es, die Herausforderung anzunehmen, selber anzupacken und „Hab mein Wagen voll geladen…“ zu trällern. Nicht das Wissen, wo ich welche Musik jederzeit abrufbar erhalte, ist Kultur, sondern die Frage: Was kann ich mitnehmen, für mich einlagern – unauslöschlich? Diese Sehnsucht aber – so meine ich – hat Kultur.
Also nehmen wir uns beim Wort
Wie sehr waren wir in den letzten Herbsttagen selber ein Stück Kultur, mitgestaltend, haben uns selbst inszeniert und auch eine Rolle gespielt? Dazu sind wir nämlich aufgerufen, wenn die Klagen über Mangelerscheinungen überhand nehmen, vom passiven Konsum die Rede ist, Kreativität eingemahnt, resigniert Trübsal geblasen wird.
„Kultur ist selber singen“ – meinte einst Günther Nenning – und er hat bei Gott nicht unrecht, wenn er damit dem Selberklingen seine Bedeutung wiedergibt, stellvertretend für das Selberschreiben, für das Selberreden und eben auch für das Selber-Kultur-Anlegen.
Wer sich – wie auf unserem Bild
– mit der Schiebetruhe und im Dreivierteltakt durch die Novemberlandschaft kutschieren lässt, hat das Glück, auf einer lustvollen Welle von Ton zu Ton zu schweben. Ja, und nie mehr wird für ihn oder sie Musik zum Nebengeräusch verkommen. Es ist wie beim sommerlichen Heueinfahren: Wer da noch nicht mitgemacht hat, wird die Wiese auch weiterhin achtlos betreten.
Was sagt uns aber das Bild noch? Unsere Volksmusik ist noch lange nicht unter die Räder gekommen. Ich kann ein Lied davon singen…
Die Steirische, Wie das Leben so spielt; 1111 steht nicht für eine Jahreszahl sondern ist das Zeichen für eine noch nicht ausformulierte Quellenangabe. Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.