Der Vierzeiler

Im bunten Reigen der zahlreichen Kultur- und Volkskulturzeitschriften findet sich auch der vierteljährlich erscheinende „VIERZEILER – Zeitschrift für Musik, Kultur und Volksleben“.

Es gibt ihn schon über zwanzig Jahre und er hat sich einer schönen Aufgabe verschrieben: Er kommentiert die Arbeit im Steirischen Volksliedarchiv, verknüpft die schöne Welt der musikalisch-poetischen Überlieferungen mit der heutigen Lebenswelt, spiegelt die Befindlichkeit der brauchtümlichen Verwendung von Musik und bietet einen lustvollen Zugang zum – dem Augenblick dienenden – Formenschatz.

Festhalten und Luftwegnehmen ist nicht gefragt

Sagen Sie jetzt bloß, Sie kennen den „Vierzeiler“ noch nicht, gleichzeitig verwehren Sie sich gegen jeden zwanghaften Versuch, alte Traditionen gesund zu pflegen. No na, Sie haben auch was gegen zu viel Pathetik, gegen den Mief verbohrten Festhaltens und Luftwegnehmens, gegen die Einteilung in Echtes und Unechtes?

Wie recht Sie haben: Traditionen sind immer so gut, wie wir sie selbst verlebendigen vermögen, wie wir sie unserem Dasein dienlich machen. Ja, sie sind das lebendige Abbild unseres Slogans „Wie das Leben so spielt“ und da darf doch auch ein Versuch dabei sein, ein Griff daneben und die Korrektur im Nachhinein.

Die uneingeschränkte Neugierde tut gut

Sicher aber bin ich, dass Sie die originellen musikalisch-poetischen Seiten unseres Landes schätzen, dass Sie die traditionsreiche Melodienwelt mögen, ebenso die zahlreichen Dialekte, dass Sie die vielen Lieder auch zu den Ihren zählen und gleichzeitig in anderen Musikwelten daheim sind, sich auf Experimente einlassen, eine uneingeschränkte Neugierde pflegen. Und: dass Sie gerne jede Initiative unterstützen würden, die unseren Traditionen die Chance gibt, das Leben um die Spanne der schon erworbenen Bewährung reicher zu machen.

Neuer Blickwinkel, der den Horizont verschiebt

Es wäre ja längst an der Zeit, uns als Träger von Erkenntnissen zu sehen, die ihre Last mit Lust in die Zukunft weiterreichen. Dazu bedarf es keiner Rettungsaktion, keiner musealen Umklammerung sondern der Zuwendung jedes Einzelnen und jener Blickwinkel, die auch immer den Horizont im Auge behalten…


Die Steirische, Wie das Leben so spielt; 1111 steht nicht für eine Jahreszahl sondern ist das Zeichen für eine noch nicht ausformulierte Quellenangabe; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.