Liebe kleine und große – mittelgroße und mittelkleine Teilnehmerinnen und Teilnehmer!
Als die wunden Füße im Grundlsee gewaschen waren und weit und breit kein Drachentier zu sehen war, wiegten wir uns endlich in Sicherheit. Die Märchen-Jodel-Wandertage am Appelhaus waren vorbei und die geisterhaften Gestalten entschwunden: Die schönen Königstöchter, die schrumpeligen Zwerge und die dummen Riesen. Das dachten wir uns und im selben Augenblick tauchte aus dem tiefen Grundlsee ein Wassermann auf und behauptete hieb und stichfest, aus Nürnberg zu kommen.
Ohrringe wie Blutwürste
Da staunten wir nicht schlecht, legten Badehose und Angst ab und schlossen Freundschaft. Dem nicht genug: Bei der Heimfahrt begegnete uns dann tatsächlich eine junge Frau mit Ohrringen, die an Blutwürste erinnerte. Da mussten wir herzhaft lachen. Ja, die Alltäglichkeit sollte uns einholen, hatte aber ob der tief sitzenden Erinnerungen keine Chance. Ob es Euch auch so geht?
Wir sagen Euch Dank, für die immense Ausdauer, die Eure Füße mitgetragen haben, für Eure Aufmerksamkeit, die wir an den gespitzten Ohren erkennen konnten. Ja, und für Eure Stimmen, die sich dem Jodeln hingegeben haben, alsob das Überleben dran hängen würde. Und für Euer Engagement beim Körberltanz – dieser wird ja demnächst als Bewerb bei den Olympischen Spielen aufgenommen. So haben wir es vernommen – war’s gestern oder heut – können wir nicht mehr genau sagen.
War`s gestern oder heut?
Schönen Sommer also und wir freuen uns, Euch bald wieder einmal zu sehen beim Schmausen aus dem Rucksack, mit dem Menü aus der Proviantdose und dem köstlichen Seiterl Bergwasser aus der Flasche. Vergesst die lehrreichen Sagen nicht, die uns ein Sinnbild der Wahrhaftigkeit spiegeln, auf deren Spuren wir wandeln. Versucht zwischendurch den Gockljodler, am aller schönsten klingt er in der U-Bahn. Und feilt bitte an Euren ganz persönlichen Kunststücken, dem Zusammenlegen der Augenäpfel ebenso wie am rhythmischen Spiel der Hände und Ohrläppchen. Ganz zu schweigen vom lieblichen Klappern der Bandscheiben und dem gegenseitigen Verschlingen der Nasenlöcher….
Zuguterletzt
Das waren die grundsätzlichen Dinge, die wir Euch in aller Kürze nahebringen wollten. Von Eurer Zuneigung lässt es sich sehr gut leben…
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach den Märchen- und Jodeltagen auf dem Appelhaus im Toten Gebirge 2012; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.