Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Johnsbacher Musikwoche!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Nochmals vielen Dank für Eure Teilnahme an der Musikwoche. Wir wurden von den Wirtsleuten und vom Wettergott bevorzugt behandelt und waren uns auch gegenseitig durchaus wohlgesinnt. Anders wäre eine Woche mit Musik – und noch dazu als Gratwanderung zwischen Frohsinn und Wahnsinn – nicht möglich.
Der Blick für das Alltägliche schärfen
Wir hoffen sehr, dass Ihr alle wieder gut zuhause angekommen seid. Nach so impulsiven Tagen ist es umso schwerer, den Blick für das Alltägliche wieder zu schärfen. Johnsbach ist nicht nur ein freundliches Dorf, sondern stürzt uns auch in einen Ausnahmezustand, aus dem wir nur ungern gerissen werden. Sobald wir diese schützende Enklave verlassen haben, baut sich schon wieder der Rest der Welt vor uns auf – und zwar so:
Der Rest der Welt – alles Querulanten
Wir haben Probleme, bei Rot an der Ampel stehen zu bleiben, täglich die Post vom Mist zu trennen, uns an einer Kasse hinten anzustellen, anderen einen Parkplatz wegzunehmen, Volksmusiksendungen zu hören und auf das Signal des Handys zu reagieren. Vielleicht könnt Ihr von ähnlichen Symptomen erzählen.
Seid bitte aber nicht beunruhigt
Die Angleichung an die Zivilgesellschaft macht uns Probleme, aber wir schaffen dies in ein paar Wochen – wenn unsere Musikwoche nur mehr unter „Erinnerung“ einen Speicherplatz besetzt.
Erinnerung ist aber das Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann. Dazu gehören – Wo i geh und steh und die zwoa kohlschwarze Rappen, der Itiri-Jodler und dem Wig seiner ebenso, auch wenn die hohe Alm a scho grean wird und der Laweana und der Radiojodler im Ohr dudelt. Liegt dann da Hund vor da Tür, weil er die Krapfn gfressen hat, dann sollte man sich Zeit nehmen und a wenig zuwi, ebenso auch a wenig dreihuljo kommen.
Wer sich trotzdem an keine der Melodien erinnern kann, der tut mir leid. Da kann man nur sagen: Gute Nacht gute Nacht und: Auf Wiedersehen bei der Johnsbacher Musikwoche 2010. Danke für Eure Ausdauer und Freundschaft.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach der Musikwoche in Johnsbach im Gesäuse, 2009; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.