Handwerk Volkskunst

Im Jahr der Volkskultur neu entdecken…

Formen und Farben von Gestern zu kopieren – das wäre zu wenig. Alte Symbolik aber verstehen lernen und neu zurechtlegen, das ist eine Entdeckung wert. Alltägliche Gebrauchsgegenstände unterlagen stets einem langen Prozess der Bewährung.

Zu allererst spielte der Nutzen eine Rolle. Es war aber auch die Liebe zum Detail im Spiel, die unverwechselbare Handschrift und das Augenmaß des jeweiligen Menschen. Also: Alte Erkenntnisse gepaart mit neuem Erfindergeist. Damit steckt in jeder Tradition auch ein Stück von uns.

Diese Bedeutung wird gerne verkannt. Immer und überall sind diese Zeugnisse von Handfertigkeiten zu erleben: Der geflochtene Korb, die zurechtgeschnittene Zaunlatte, der handlich zugerichtete Hammerstiel und der wohlgeformte Wasserkrug. Ein Blick über den nachbarlichen Zaun oder in die eigene Familientradition hält Überraschungen bereit. Die Wertschätzung folgt dann der Entdeckung.

Darüber hinaus ist das Österreichische Freilichtmuseum Stübing ein Lehrstück für Kreativität, Augenmaß und Ästhetik. Der schöpferischen Kraft des Menschen ist hier ein Denkmal gesetzt, ebenso dem sorgsamen Einsatz der Ressourcen. Das Steirische Heimatwerk spielt die Vermittlerrolle zwischen dem traditionsreichen Handwerk und den Menschen, die auf der Suche nach Lebensstil Traditionen neu entdecken.

Traditionelle Volkskunst  – eine Prozess zwischen vergessen und neu erfinden. Ein im Fluss befindlicher Prozess, der sich stets nach den vorhandenen Materialien, dem Kriterium des Gebrauchs und der phantasievollen Eingebung orientiert. Feinsinnig und spannend…


Leitsätze Volkskulturjahr für das politische Büro formuliert, 2005; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.