Laufnitzdorf liegt etwa 30 km nördlich von Graz in der Gemeinde Frohnleiten. Das Dorf selbst ist dem Laufnitzgraben vorgelagert, einer geschichtsträchtigen wald- und wildreichen Berglandschaft.
Die Geschwister Maria, Barbara und Andreas Zink entstammen einer dort ansässigen und im Forst beschäftigten Familie. Die Eltern singen bei allerlei Dorfanlässen seit jungen Jahren die dort üblichen Lieder und Jodler, sind aber auch an der„Laufnitzdorfer Sängerrunde“ beteiligt.
Im Dienst der Nachbarn und Freunde
Das gemeinsame mehrstimmige Singen erfordert ein gutes Gefühl für das Zusammenhören. Ein Onkel der Geschwister, Franz Zöhrer entpuppt sich als wahre Fundgrube und Meister des Vermittelns und legte den Geschwistern fortan viele Melodien ins Ohr. In der kleinen Siedlung Laufnitzdorf steht, trotz steter Veränderung von einem reinen Bauerndorf zu einer Wohnsiedlung, das freie Singen im ungezwungenen Rahmen – wie etwa im Gasthaus – im Vordergrund. Damit ist auch verständlich, warum die jungen Musikantinnen und Musikanten ihr musikalisches Tun so engagiert in den Dienst ihrer Nachbarn und Freunde stellen.
Durch Musik Freunde gewinnen
Die Zwillinge Maria und Barbara erlernten gemeinsam in der Musikschule zuerst das Flöten- und anschließend das Geigenspiel. Über Anregung des Musikvereins der Nachbargemeinde, in der dringend ein Bassspieler gesucht wurde, begann Bruder Andreas die B-Tuba zu spielen. Als es ans gemeinsame Musizieren ging, wurden weiteren Mitspieler hinzugezogen. Zuerst war es Herbert Bodlos, heute Sieghard Tillmann, die mit der Steirischen Harmonika dazukamen, Johann Strobl wurde als Gitarrist mit einbezogen.
Den Vorbildern nacheifern
Im Jahre 1990 bildete sich die Gruppe, als es galt, für einen Volksmusikabend nach Vorbild „Citoller Tanzgeiger“ selbst die Musik zu stellen. Es war für die jungen Leute auch der Beginn einer Zeit des Lernens und Erlebens, ein Eintreten in eine neue Welt der Freizeitgestaltung. Der Name „Griasmoargeiger“ kommt nicht von ungefähr. Es ist der Name des Gehöfts im Laufnitzgraben, welches die Familie Zink lange Jahre bewohnte und so zur Heimat geworden ist.
Die jungen Musikerinnen und Musiker haben ganz fest Vorstellungen und Ziele. Sie verstehen sich als dienende Musikanten bei Geburtstagen, Hochzeiten, Volksmusikabenden, Marktfesten und sie lieben es auch, aus Lust und Laune einmal im Wirtshaus aufzutauchen. Ihre Musik soll zur Unterhaltung anregen, in die Beine gehen und zum Mitsingen reizen. Zum Repertoire gehören Märsche, Walzer, Polkas, Frances und einige steirische Besonderheiten. Das Singen von Prost- und Scherzliedern – mit und ohne Instrumente – ist ihre besondere Spezialität, ebenso das Jodeln, wie sie es von Kindheit an mitbekommen haben.
Eigenschaften die über die Musik hinaus reichen
Über den musikantischen Vorzügen aber steht die besondere Hingabe, mit der sich diese Jugend einer der Musiktradition hingibt. Dazu gehören Neugierde, Interesse am Publikum, samt jener Zuwendung die den berühmten Funken überspringen lässt. Mit beiden Füßen im Leben zu stehen, nämlich die Balance zwischen beruflichen und musikantischen Belastungen zu finden, gehört ebenso bewundert und ausgezeichnet, wie die Tatsache, dass den Griasmoargeigern kein Funken Stargehabe anhaftet. Bühnenerfolge auskosten, beliebt sein und sich die Schönheit der Bescheidenheit zu bewahren, machen die Geschwister Zink und deren Musikantenfreunde zu einer Besonderheit. Die von ihnen genannten Vorbilder – die Citoller Tanzgeiger“ haben eine besondere Freude mit ihnen.
Die Musikerinnen und Musiker:
- Barbara und Maria Zink, 1. und 2. Geige, Laufnitzdorf bei Frohnleiten, Handelsangestellte.
- Andreas Zink, Tuba, Laufnitzdorf bei Frohnleiten, Fabriksarbeiter
- Sieghard Tillmann, Harmonika, Pogier bei Kapfenberg, Musiklehrer
- Johann Strobl, Gitarre, Hafendorf, Landwirtschaftslehrer
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Text für Broschüre „Pongauer Hahn“, 3/2000; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.