Von Geißböcken und Maultrommeln

Barock trifft auf Volksmusik

Schweizerorchester Frohnleiten lässt mit einem besonderen Programm aufhorchen.

Albin Paulus – der Solist des Abends – ist mit seinem Instrumentarium von der Maultrommel bis zur Drehleier kein Unbekannter in Frohnleiten. Mit diesem vielseitigen Multitalent ist es dem Orchester möglich, die augenscheinliche Nähe von Barock und Volksmusik zu zelebrieren.

Crossover zwischen Kunst- und Volksmusik

Dem Leitspruch Zurück zur Natur“ (J.J. Rousseau) folgen im 18. Jahrhundert zahlreiche Komponisten der Wiener Klassik. Sie verwenden Volksmusikinstrumente zur Darstellung ländlicher Szenen in ihren Kompositionen. Es entstehen durchaus virtuose Solokonzerte für bisher in der Kunstmusik wenig beachtete Instrumente wie die Maultrommelkonzerte J.G. Albrechtsbergers. In der Barockmusik finden sich schon vereinzelt solche Werke, z.B. bei J. H. Hörmann. Als Paradebeispiel aber für ein gelungenes „Crossover“ zwischen Kunst- und Volksmusik mag Leopold Mozarts Sinfonie „die Bauernhochzeit“ gelten, die er auf maximale Unterhaltung konzipiert  – ein Stück „Popmusik“ in der Klassik,  „Jauchzen und darein pfeifen“,  wie er selbst ausdrücklich anordnet, inkludiert!

Dass sich Angelika Schwab-Orel diesem Thema widmet, ist nicht von ungefähr. In ihrer Unterrichtsmethode an der Musikschule Frohnleiten spielt die Volksmusik eine nicht unbedeutende Rolle. Geboten werden an diesem Abend Werke von Johann Heinrich Hörmann (1694-1763) Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809) Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680) Georg Wilhelm Weißmann (ca. 1740) und Leopold Mozart (1719-1787).


Pressetext, 10/2017; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.