Profiliert Euch: Mit dem rechten Fuß in der Kuhflade

Liebe Jodelgenussspechtinnen und –spechte!
Liebe zertifizierte Klangkörper!

Kaum waren wir auf Betriebstemperatur warmgelaufen, schon hat der Abschied unerbittlich und mit voller Wucht zugeschlagen. Das kommt einer mutwilligen Zerstückelung der mit kulinarischen Genüssen gespickten Gruppendynamik gleich. Schade, denn in dieser denkwürdigen Konstellation könnten wir zusammen Pferde stehlen, Oldtimer inbegriffen oder auch Polizeiboote. Naja, jeder natürlich auf seinem Platz: Die beiden Bankiers sind für das Anlegen zuständig, der Zahnarzt für die Schmerzgrenze, der Bademeister für den Rettungsgriff und so fort…

Da, im Gastgarten, als der Kaffee geschlürft

…und die Suppe gelöffelt ward, das war der Augenblick, als die Trennungszulage fällig wurde und uns die Umarmungen reich werden ließen. Kein Ton kam uns dabei über die Lippen, aus und vorbei war es mit den Drije hoe itiris und auch den Hol djoe hoe hoes, die uns zuvor so leicht über die Stimmbänder flatterten. Das war auch der Augenblick wo die Kehlköpfe über den Hohl- und Kohlköpfen triumphierten. Ja, so war es und Punkt (.)

Habt Dank für so viel Annäherung und Interesse

…ebenso für so viele Gespräche im kleinen Kreis über Gott und die Welt und andere Kleinlebewesen wie es zum Beispiel die Ohrwürmer sind. Wir ahnen es ja – diese machten Euch im Anschluss bald nächstens gehörig zu schaffen und sie werden sich das Bleiberecht erobern – denen ist nämlich mit den herkömmlichen Wattestäbchen nicht beizukommen. Was sind aber Ohrwürmer? Die Antwort auf diese Frage bleiben wir Euch heute schuldig.

Und so verbleiben wir

…Euch allen in schönen Erinnerungen verpackt verbunden: Der Buchhalterin, den Bankiers, den Lehrerinnen und der Kindergärtnerin, dem Sachverständigen, dem Bademeister, dem Zahnarzt und dem Webmaster, der Hotelchefin und den 3.500 Rindern im Almenland.

Ohne die JodlerApp hier noch einmal erwähnen zu wollen möchte ich daran erinnern, dass Ihr unser Service in Anspruch nehmen könnte: „Hallo Ingeborg, wir kennen uns von der Teichalm und haben uns gerade im Kaukasus verirrt. Wie geht denn der Rottenmanner?“

Trotzt dem Wetter und jeder Willkür

Ja, das wäre möglich und es ist für uns schön, Euch glücklich zu wissen, ob mit nächtlichem Schnarchen oder Zähneknirschen oder einem anderen Handicap. Macht Euch die Welt mit den paar Jodlern zum Untertan, trotzt dem Wetter, der Willkür und jedem Ungemach allezeit, außerdem und letztendlich.

Eine Bitte noch: Macht stets den Anfang beim Jodeln, gebet kräftige Signale von Euch, atmet heftig, hörbar und überlebenskampfähnlich, ballt dabei die Fäuste und schließt zumal auch die Schließmuskel – lasst die Nüstern dabei erzittern.

Es geht nichts über eine duale Botschaft

Zuvor aber, vor dem ersten Ton, tretet aus der Gruppe hervor und am besten mit dem rechten Fuß in eine Kuhflade. Der cremige Rindsauswurf legt sich dann ins Profil der Bergschuhe und es entsteht eine duale Botschaft: Klingend im Jodler und profilgebend im menschlichen Fußabdruck. Ja, es geht darum, im Leben stets die schöneren Spuren zu ziehen…


Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach einem Jodelkurs im Wellness Hotel Pierer, 2017; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.