Köstlich: Scharfatig anpranklte und schnadiwulfiglte, anbruzelte Brubuschl

Liebe herabgekommenen Wanderer, Märchen- und Jodelfreunde!

Ja, da liegen Welten dazwischen: Die Mehrheit der Menschheit benützt Rolltreppen und Lifte, um von unten nach oben zu gelangen, während wir uns die felsige Variante wählten und über Stock und Stein schrammten. Am Wegrand aber lag das Paradies in voller Pracht – etwas durcheinander und chaotisch und dennoch in Harmonie und voll im Saft. Die zarte varia botanika wissatis und der großwüchsige Kuhflatterich, den sich die fetten Fliegen als Landeplatz auserkoren haben.

Wilde Gesellen – mit und ohne Köpfe

Schön war es mit Euch, den Eseln, Drachen und Kamelen, denn Höllenhunden und den Sagenfamilien, mit und ohne Köpfe. Da stellten sich die Nackenhaare auf, als Helmut in die Gruselkiste griff, wo sich goldene Äpfel und große Haselnüsse gute Nacht sagten, während die Problembärenkinder keinen Schlaf finden konnten, weil der Abt noch nicht zuhause war.

Die wahren Geschichten sind mir am liebsten…

Ja, die ganze Tierwelt war uns auf den von Pflastern verklebten Fersen und selbst der Muskelkater spielte seine alte, bewährte Rolle. Habt Dank, dass Ihr so tapfer durchgehalten habt bis in die höchsten Jodeltöne, da droben beim Loidl, dem von seinen Freunden Hodl und Dadl ein letztes Hollereituliö abgerungen wurde, bevor ihn das Zeitliche segnete. Ja, die wahren Geschichten sind noch immer am schönsten zusammen gereimt worden…

Ohne Goaßmilch aber hätten wir es nicht geschafft und ohne Zirben soundso nicht, weil wir die ganze Energie mobilisieren mussten um das Rinnerstüberl zu erreichen, wegen der knusprigen Pofesen. Nur schade, dass die Brubuschl nicht auf der Speisekarte standen, deshalb sei hier die Rezeptur nachgereicht:

Greanbraun anpranklte Brubuschl

20 dkg Brubuschl (am besten sind die aus St. Drenten oder Bad Auswärts), 1 Bündel Brachuslikraut, 2 Esslöffel Moschranzkysilian, etwas Greffupplöl

Zubereitung: Etwas mehr oder weniger zarte, einjährige Brubuschl waschen und in die Einzelteile zerlegen. Die hinteren Wadrischln sind die wahre Kostbarkeit, die legen wir auf die Seite, die vier Beinischln aber heben wir für die Suppe auf. Den ganzen Wadrischl zerbrascheln wir so lange, bis die Zedrillen rauswitappeln. Die so vorbereiteten Bruberanten würzen wir mit Brachuslikraut und Moschranzkysilian. Zur Not geht auch Hiribaschklprezoninis. Allerdings brasudln die nicht so gut wie die Moschranzkysilian – belinen. Was dann? Eine halbe Stunde einziehen lassen und dann in Greffupplöl ganz langsam schnadiffln, so lange, bis die grean anpranklten Brubuschlparataxln entstehen. Und das sag ich Euch: Von richtig scharfatig anpranklten und schnadiwulfiglten, anbruzelten Brubuschl kann man nicht genug bekommen. Guten Appetit!!

Und nun entschwebt ins Land der Träume

…behaltet das Tote Gebirge in lebendiger Erinnerung, das Appelhaus, die lustigen Tänze, die Jodler, die Märchen und den Helmut Wittmann, die Sterne am Himmel und den Wildensee-Badestrand mit seinen Nixen. Wir wünschen Euch noch einen schönen Sommer und uns ein fröhliches Wiedersehen – auf höchster Ebene…


Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Jodelkurse und Musikwochen werden im Nachhinein nicht nur Liedertexte und Noten zugesandt, sondern auch ein brieflicher Gruß als Resümee „nach getaner Tat“; Hier ein Brief nach den Märchen- und Jodeltagen auf dem Appelhaus im Toten Gebirge 2016; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.