Österreichische Kulturschätze -Best of Austria

Begleitprogramm: Singen, Tanzen, Jodeln mit der „Mariazeller Landmusik“

Seit sich die Terminals der Flughäfen, die Auffahrtsrampen der Parkhäuser, die Empfangshallen der Hotels, die Fernsehprogramme in den Hotelsuiten, die Souvenirs in den Altstadtläden und die Pflasterung der Fußgängerzonen nirgends mehr voneinander unterscheiden, sind wir – einmal auf Reisen – auf der Suche nach dem Unverwechselbaren. Dieses finden wir in jeder Metropole am alten Markt, der regionalen Früchte, Fisch- und Wurstsorten, aber noch mehr die Originale hinter den Buden mit ihrer eigentümlichen Sprache die vom Land in die Stadt schwemmt wird. Welche Entdeckung ist doch – auf der ganzen Welt – neben der jeweiligen Hochsprache – die Mundart als Kennmelodie der Provinz.

Das Unverwechselbare in Sprache und Musik

Womit wir bei der Musik wären, denn sie ist der klingende Dialekt. Hier lohnt es sich noch mehr, die Entdeckungsreise anzutreten, denn dort wo Musik noch mehr mit dem Lebens- und Jahrlauf, mit Gebrauch in Freud und Leid zu tun hat, unterscheidet sie sich grundsätzlich vom Musikmarkt mit seinem Bemühen, durch permanente Beschallung das Gefühl des all überall und ständigen Dabeiseins zu suggerieren. Musik als Lebensmittel dagegen, lebt auch von Enthaltsamkeit, von der Pause, die die Sehnsucht nach Klängen nährt.

Klingendes aus dem göttlichen Mariazellerland

Im Herzen Österreichs gelegen ist dort auch die Seele der Volksmusik zuhause. In den abgelegenen Tälern spielt Musik, Tanz und Lied eine lebensnotwendige Rolle. Aus diesem Grunde ist es jeweils eine Begegnung mit dem Original, wenn wir der Mariazeller Landmusik begegnen. Ihre Musik hat die Energie eines Antriebsmittels, ihre Lieder und Jodler etwas Archaisches an sich und die Tänze sind pure Lustbarkeit.

Eintauchen in die österreichische Musikkultur

Wenn nun den Austauschschülern eine Begegnung samt Workshop zur Österreichischen Volksmusik angeboten wird, dann ist dies mit der Mariazeller Landmusik ein Eintauchen in die originale österreichische Musikkultur.

Volksmusikensemble

Die instrumentale Besetzung Harmonika, Geige, Bassgeige und Klarinette ist eine typische für Tanz- und Unterhaltungsmusik. Viele Musikstücke werden auch gesungen. Bemerkenswert ist die Harmonika mit diatonischer Stimmung, die zum Volksmusikinstrument geworden ist. Die Geige hat in Österreich nicht nur eine Bedeutung in der Kunstmusik, sie ist auch das wichtigste Volksmusikinstrument.

Volkstanz

Die heimischen Tänze sind paarbezogen oder auch gruppenbezogen und sind Teile der Begegnungsrituale am Lande. Die Figuren und Schrittfolgen sind leicht zu lernen und äußerst gesellig. Mit fachgerechter Anleitung wird es gelingen, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einige dieser Tänze zu probieren.

Jodeln und Singen

Das Jodeln ist die ursprünglichste Musikform in den Alpen aber auch in anderen Ländern der Welt. Den menschlichen Körper als Instrument einzusetzen ist ein besonderer Genuss und ein Stück Lebensqualität. Die Jodelsilben sind ohne Bedeutung und gleichzeitig sehr wichtig für den Transport der Töne. Es gibt 2,-3, und 4-stimmige Jodler, parallel geführte, aber auch gegeneinander und nacheinander geführte Stimmen.

Dieses Spiel mit den Tönen, Vokalen und Klangfarben ist besonders reizvoll, wenn es nur von zwei Personen (3-stimmig- drei Personen) ausgeführt wird. Die dadurch entstehende Musik ist Ausdruck besonderer Freude oder aber auch einer besonderen Stimmung. Jodeln ist pure Emotion und aus diesem Grunde ist diese klingende Sprache auch gesund und fördert die eigene Kreativität, Ausdruckkraft und das Selbstbewusstsein.

Für die Begegnung in Linz wird daher ein Schwerpunkt auf das Jodeln gelegt. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird gerade dieser Programmpunkt besondere Freude bereiten.


Pressetext für Veranstaltung, 2009; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.