Leben wie gedruckt

Das war doch eine Gute Idee, etwa um 200 v.Chr. für die Musik eine Notenschrift zu entwerfen, die sich dann über Jahrhunderte zu einer für alle Instrumente gültigen entwickelte. Eine, die weltweit verstanden wird. Bei Sprache und Schrift ist uns dies nicht gelungen, seither müssen wir uns gegenseitig übersetzen und da beginnen die Missverständnisse…

Große und kleine Wunder

Lange hat es aber auch gedauert um nicht nur die großen Wunder sondern auch die kleinen Wunder zu beschreiben. Zu aller erst waren es die Forscher und Reiseschriftsteller, die sich mit dem Leben selbst beschäftigt, Naturwunder und Menschenwunder gleichsam beschrieben haben. Für uns hat auch Peter Rosegger die große Welt in der kleinen Welt seiner Umgebung eingefangen. So sind uns Sitte und Brauch zugänglicher geworden.

Nicht der Verhirnung das Wort reden

Immerhin: Er hat das was alltäglich ist, so gekonnt durch die Sprache veredelt, dass in uns Bilder entstehen konnten. Ob uns nun mehr die Bilder oder das Leben selbst faszinieren, das ist nicht die Frage. Es ist auch nicht die Verhirnung, der wir das Wort reden. Lebensentwürfe brauchen aber auch die guten Gedanken die sie beseelen, die Sprache aber ist wie ein Spiegel, der mehr erkennen lässt, als wir zuerst vermuten. Was diese Spiegelung betrifft, da haben unsere traditionellen Kulturäusserungen allemal Nachholbedarf.

Warum also Volksmusik?

Ebenso die geförderten Kulturprogramme. Lange Zeit standen sich ja die verschiedenen kulturellen Anliegen unbeschrieben gegenüber und fanden nur durch unterschiedliche Dotierung in den Budgets Beachtung. Gerade für die Volkskultur fand man meist nicht die richtigen Worte. Warum nur Blasmusik und warum nur Trachtenkleidung, wo bei das „NUR“ hier nicht mit „ausschließlich“ verwechselt werden darf. Warum also Volksmusik? Da war die Antwort leicht auf den Lippen: Weil sie uns gefällt, weil sie sonst verklingt und vergessen wird…So einfach sollten wir eine so komplexe Frage nicht beantworten.

Er ist 25 Jahre alt geworden

Der Vierzeiler hatte stets tiefere Gründe gefunden und diese tausendfach ausposaunt. Und jetzt ist er 25 Jahre alt geworden. Das ist durchaus ein Anlass seine Entstehungsgeschichte zu schreiben und rundum Beiträge anzusiedeln, die das Sprachrohr betreffen, welches jedes Kulturanliegen haben möchte. Die Verschriftlichung kultureller Anliegen – ein durchaus spannendes Thema.


Für die Mitarbeiter und Autoren der Zeitschrift „Der Vierzeiler“ wurde für jede Ausgabe ein Exposee erstellt, dem vorgelegten Thema einen Rahmen zu geben. Der Vierzeiler, Nr. 1/ Jahrgang 2005 ; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.