Lois Steiner wurde zu Grabe getragen

Am 8. Mai 1989 haben viele Freunde und Bewunderer seines Lebenswerkes, Herrn Professor Lois Steiner in Graz – St.Veit zu Grabe getragen. Es war für alle Teilnehmer, vom Landeshauptmann über seine engeren Landsleute aus seiner Heimat in der Karchau bei Sankt Lambrecht bis zu seinem Sankt-Veiter-Kinderchor, ein ergreifender Abschied. Allgemeine Hochachtung und Zuneigung war Grundstimmung der erhebenden Totenfeier.

 Das für die bleibende Erinnerung an Lois Steiners Persönlichkeit Bedeutsame, liegt in seiner Arbeits- und Lebensweise, mit der er seine Liebe zur Musik für viele Menschen wirksam gemacht hat. Er war eine unverwechselbare Gestalt: Sammler, Erforscher und Pfleger seiner Lieder, zugleich Bearbeiter und Schreiber seiner Notensätze, Leiter seiner Chöre und Organisator seiner öffentlichen Veranstaltungen. Lois Steiner wurde aus einem inneren Antrieb heraus wirksam, nicht weil seine Sache hoch in Kurs gewesen wäre, auch ohne viel Förderung.

Erst spät – zu Anfang der 80-er Jahre – hat das Steirische Volksliedwerk Kontakt zu seinen Sammlungen bekommen und die Veröffentlichung begonnen. Wir sind glücklich darüber, dass wir noch zu seinen Lebzeiten sein Liederbuch herausgegeben haben, dazu zwei Hefte seiner geistlichen Chorsätze. Eine Gesamtausgabe seiner geistlichen Lieder, die als die bedeutendste geschlossene landschaftliche Sammlung solchen Liedgutes in den Alpenländern gelten kann, ist in Vorbereitung. Wir freuen uns, Lois Steiner mit diesen Editionen ein Denkmal zu setzen. Er ist über seine Rolle als Schulmeister, Chorleiter und Freund vieler sangesfreudiger Mitbürger zu einem der bedeutendsten Volksliedforscher der Steiermark geworden.


Der Vierzeiler, 7/1989; Grundsätzlich sind alle hier veröffentlichten Inhalte urheberrechtlich geschützt und sämtliche Rechte vorbehalten.